"Kinder psychisch- und/oder suchterkrankter Eltern" Neuer Themenraum in der Stadtbücherei Oldenburg in Holstein
17. September 2025
10:00 Uhr - 18:00 Uhr
23758 Oldenburg in Holstein
Schauenburger Platz 2, Stadtbücherei Oldenburg in Holstein
Was tun, wenn Mama plötzlich oft traurig ist oder Papa sich zurückzieht? Wenn das Zuhause auf einmal stiller und angespannter wird, ist dies für Kinder oft schwer zu verstehen. Mit dem Themenraum "Kinder psychisch- und/oder suchterkrankter Eltern" widmet sich die Stadtbücherei Oldenburg in Holstein in der Zeit vom 4. August bis 19. September 2025 einem Thema, das viele Kinder betrifft, aber oft im Verborgenen bleibt.
In Kooperation mit dem TIPInetz, einer Initiative des Kreises Ostholstein in Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Suchthilfe und Sozialpsychiatrie will die Stadtbücherei einen geschützten und offenen Ort schaffen, der zur Aufklärung, zum Gespräch und zum Mitfühlen einlädt. Weitere Kooperationspartner sind der Kinderschutzbund Kreisverband Ostholstein, der Landesverein für Innere Mission, die Brücke Lübeck und Ostholstein sowie der Kreis Ostholstein. Gemeinsam möchten die Beteiligten psychische Erkrankungen enttabuisieren und betroffenen Kindern sowie ihrem Umfeld Hilfestellung und Orientierung bieten.
"Kinder aus psychisch belasteten Familien brauchen Menschen in ihrem Umfeld, die genau hinschauen und ihnen verlässlich zur Seite stehen. Mit dem Themenraum möchten wir diese Kinder sichtbar machen, die Gesellschaft sensibilisieren und Mut machen, hinzuhören, hinzufühlen und zu helfen.", so Malgorzata Wika-Heinrich von der Brücke.
Ziel der Kooperation ist es, Informationen zum Thema psychische Erkrankungen in Familien niedrigschwellig zugänglich zu machen und über Möglichkeiten der Unterstützung aufzuklären. Denn Kinder und Jugendliche, die mit psychisch- oder suchterkrankten Eltern aufwachsen, tragen oft eine stille Last. Sie brauchen vertraute, verlässliche AnsprechpartnerInnen. Sowohl im privaten als auch im pädagogischen Umfeld, die ihre Situation erkennen und ihnen zur Seite stehen.
Der liebevoll gestaltete Themenraum bietet eine umfangreiche Auswahl an Kinder- und Bilderbüchern, Jugendromanen sowie Fach- und Sachliteratur, die sich kindgerecht, einfühlsam und fundiert mit dem Thema auseinandersetzen. Er richtet sich nicht nur an betroffene Familien, sondern auch an ErzieherInnen, LehrerInnen, Fachkräfte und interessierte BürgerInnen, die sich über psychische Belastungen im familiären Umfeld informieren möchten und oft nicht wissen, wie sie helfen können.
"Als Stadtbücherei verstehen wir uns nicht nur als Ort der Literatur, sondern auch als Raum für gesellschaftliche Teilhabe und Austausch. Wir möchten mit diesem Themenraum ein Zeichen setzen. Für Offenheit, für Aufklärung und für ein starkes Miteinander." erklärt Christine Däumling, Leitung der Stadtbücherei Oldenburg in Holstein.
Gerade Bilderbücher können ein wertvoller Gesprächsanlass sein, um mit Kindern über seelische Belastungen ins Gespräch zu kommen. Deshalb findet im Rahmen des Themenraums am Donnerstag, den 11. September 2025 um 16:00 Uhr eine besondere Vorleseaktion statt. Gelesen wird das berührende Bilderbuch "Mamas Monster – Was ist nur mit Mama los?", das kindgerecht vermittelt, wie sich eine Depression bei Erwachsenen äußern kann und wie Kinder das erleben. Es zeigt, dass Rückzug, Antriebslosigkeit und Traurigkeit nicht mit Ablehnung zu tun haben, sondern Symptome einer Krankheit sind. Diese kann mit Hilfe behandelt werden. Triggerwarnung: In der Veranstaltung werden Themen wie Depression und emotionale Belastung aufgegriffen. Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Persönlich in der Stadtbücherei, telefonisch unter 04361 50 92 39 oder per E-Mail an stadtbuecherei@kultour-oldenburg.de.
Die KooperationspartnerInnen möchten nicht nur Betroffene unterstützen, sondern auch Präventionsarbeit leisten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Stärkung von Resilienz, also der seelischen Widerstandskraft. Kinder und Jugendliche sollen ihre eigenen Ressourcen entdecken und lernen, mit Belastungen umzugehen. Dabei kann jede Person im Umfeld einen Beitrag leisten. Durch Achtsamkeit, Offenheit und das Angebot, da zu sein. Denn: Wir alle können helfen, ein Netz zu knüpfen, das trägt. Ein Netz aus Verständnis, Wissen, Mitgefühl und konkreten Angeboten, die Kindern und Familien zeigen: Ihr seid nicht allein.